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The Rolling Stones & Co. Entdecken den BLUES
von Joachim Dultz
Dieser Artikel ist die Basis für die Sendung am 29.6.05 um 18 Uhr bei
Radio Segeberg. Es ist bereits die 3. Sendung, die unserem Blues-Verein
dort ermöglicht wird.Moderation diesmal: Heinz Flichtbeil und ich.
Die Stones und andere frühe Beat-und Popgruppen haben zu Beginn ihrer Weltkarrieren häufig Blues-Titel verwendet. Favoriten waren (natürlich) Muddy Waters alias McKinley Morganfield, Willie Dixon,John Lee Hooker,Skip James,Howlin’ Wolf,Rufus Thomas, Bo Diddley alias E. McDaniel etc. Eine bedeutende Rolle spielte hierbei der österreichische Blueser Alexis Korner. Korner war eine starke Persönlichkeit,er gehörte zum Mittelpunkt der Szene in London und hatte einen großen Einfluß auf die Stones. Das Erfolgsbands wie THE WHO, YARDBIRDS, JIMI HENDRIX EXPERIENCE, KINKS, SPENCER DAVIS GROUP, CREAM, PRETTY THINGS etc. auf ihren Platten Blues-Titel verewigten, bewirkte etwas sehr Erfreuliches:
Schwarze Musiker, wie die vorgenannten, wurden plötzlich weltweit einem ganz jungen Publikum bekannt. Hatten die schwarzen Musiker vorher schon eine feste, aber beinah noch zu überschauende Gefolgschaft und spielten viele bis dahin die akustische Gitarre, so stiegen sie angeregt durch ihre weißen Epigonen auf die angesagtere elektrische Gitarre um. Damit entsprachen sie dem Zeitgeschmack und verdienten mit ihren neuen Aufnahmen z. T. das wirklich dicke Geld.
Howlin’ Wolf ließ auf das Cover seiner ersten “elektrischen” LP folgenden Text drucken:
THIS IS HOWLIN’ WOLF’S NEW ALBUM.HE DOESN’T LIKE IT.
HE DIDN’T LIKE HIS ELECTRIC GUITAR EITHER.
Ja nun,also ich finde das Album sehr gut.
Über die “Elektrifizierung” des schwarzen Blues werden wir noch berichten.
Nun aber zurück zu Stones & Co. und ihren Blues-Interpretationen.
Zwei Titel von Mick Jagger (den wir albernerweise damals immer Michael Jäger genannt haben) und seinen Mannen:
Aufnahme eins: I just wann make love to you von Willie Dixon
und das berühmte: Walking the dog von Rufus Thomas.
Dieses Stück wurde im Laufe der Zeit von mindestens 1000 Bands gecovert.
Nobby Blüm würde sagen:Schreib’ nur oinen solschen Tiddel un de Rende isch sischer.
Beide Aufnahmen entstanden 1964.
Auch die Animals mit ihrem kleinen,großen shouter Eric Burdon entdeckten ebenfalls 1964 den Blues für sich und ihre fans.Auf den ersten beiden Alben befinden sich immerhin je vier Blues-Stücke.
Wir spielen einen Titel von John Lee Hooker: I’m mad again.
Selbst The Who,doch eher Blues-unverdächtig brachten auf ihrem Debüt-Album von 1965 immerhin 3 Blues-Stücke-hatte ich irgendwie vergessen.
Der toll gespielte Titel ist das oft genudelte: I’M A MAN von Bo Diddley.
The Pretty Things,langhaariger,schmutziger,rotziger als die Stones spielten auf ihrer ersten Scheibe von 1965 ebenfalls eine Bo Diddley-Nummer (das machen sie übrigens immer noch, wie ich im November 2004 im Landhaus Walter in Hamburg hören konnte):
Mama, keep your big mouth shut - Mammi, halt dein großes Maul- ok-klare Ansage!
Und nun The Cream, die Supertruppe mit Clapton, Bruce, Baker, ihr erster longplayer von 1966, ein Traumalbum, ein Klassiker. Vier Blues-Stücke sind d’rauf u.a. von Muddy und Dixon.
Wir möchten das wenig gespielte: From four ‘til late bringen und zwar zuerst das Original von Robert Johnson vom 19.6.1937 und dann die Cream-Fassung.
Auf dem ersten Album von Them, 1965, mit dem charismatischem Sänger van Morrison, heute der kleine Dicke mit Hut, ein Cover von Robert Gordon: Just a little bit.
Der meines Wissens einzige Blues-Titel der Kinks stammt aus 1965, es ist der Sleepy John Estes Song:
Milk cow blues.
Es folgen die Yardbirds, die nacheinander 3 berühmt gewordene Gitarristen in ihren Reihen hatten:
Clapton, Jeff Beck, Page.
Anno 1965 haben sie bei der BBC einen Titel von Chester Burnett aufgenommen,
das wohlbekannte: Smokestick lightning.
Auch Jimi Hendrix war ein Blues-Fan. Er hat zahlreiche Titel auf LP’s gebannt.Schon auf seinem Debüt von 1965 gab, es das gute alte: Hey Joe.
Wir bringen den Song: I’m your hoochie coochie man von Willie Dixon, zunächst von Willie, es ist eine Aufnahme von 69/70, leider fehlt auf der LP das Aufnahmedatum. Das ist immer sehr ärgerlich.
Dann kommt Jimi mit einer BBC-Aufnahme vom 17.10.1967, mit Alexis Korner an der Slide-Guitar!
Ich möchte noch zwei erfolgreiche Bands aus den Niederlanden erwähnen, die weit über die Grenzen hinaus bekannt wurden:
Einmal die Q 65, auch die Pretty Things der Niederlande genannt, die 1965 den Bo Diddley-Titel: I’m a man veröffentlichten und dann ein Stück, gespielt von der Band Cuby and the Blizzards im Jahr 1967 von Eddie Boyd:
Mr. Highway man.
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